Frühlingsluft schnuppern im Mossautal mit Einkehr im Hofcafé Im Griene

Wenn ich mit Mann und Familie wandern gehen will, muss ich ein  verheißungsvolles Ziel anbieten. Idealerweise ist das an einem Wochenende eine Einkehr in einem Café. Ich muss Kuchen und Torten in Aussicht stellen und so begeistert anpreisen, dass alle mit dabei sind und sogar eine Wanderung mit einigen Kilometern in Kauf nehmen. Gesagt getan.  Auf zum Ziel und das Auto geparkt in Hiltersklingen nahe den Tennisplätzen. Von dort aus schlagen wir den Rundweg mit der Markierung H2 ein, der uns zunächst an einem kleinen Teich durchs lauschige Tal führt. 9 km scheint uns eine gute Länge für eine 2-stündige Tour zu sein. Es geht rund um den 482 m hohen Dachsberg durch den schattigen Wald und kurz vor dem Ziel lockt die bereits angekündigte Kaffeepause. So starten wir hochmotiviert in den Nachmittag. 

Die GPS-Daten zum auserwählten Rundweg hatten wir uns von der Plattform "Wandermap.net" geladen. Ohne die GPS-Daten wären wir auch ziemlich verloren gewesen, denn die Wegmarkierung verlässt uns sehr bald. Das kenne ich so gar nicht aus dem Odenwald. Normalerweise kann man sich auf die Wegzeichen prima verlassen und kommt fast ohne Wanderkarte aus. Aber Smartphone sei Dank halten wir locker unseren Kurs, marschieren an der Köhlerhütte vorbei, einem netten Picknickplätzchen im Wald, der super für eine Pause bei warmen Wetter wäre. Überhaupt stellen wir fest, dass sich die Route ideal für einen heißen Sommertag anbietet. Es geht doch sehr viel durch schattigen Wald. Das hat auch was, aber wir freuen uns über jeden sonnigen Ausblick und den erreichen wir auch kurz vor dem Ziel an den Grasellenbacher Wiesen.

Nach dem wir dann den Buckel des Dachsberges hinter uns gelassen haben, geht es jetzt ganz zügig Richtung versprochene Einkehr bergab zum Hofcafé und die Vorfreude auf den Kuchen steigt. Wir erreichen die gemütliche Hofreite, ergattern nach den üblichen Corona-Kontrollen ein Plätzchen mit hübscher Aussicht übers Mossautal und greifen neugierig zur Speisekarte. Dann lässt uns ein Blick in die Kuchenvitrine erstarren: leere Teller und Platten! Das kann hoffentlich nur ein Scherz sein. Die Nachfrage bei der netten Bedienung bestätigt allerdings unsere Befürchtungen. Wir waren heute wohl nicht die einzigen mit der grandiosen Idee, eine Wanderausflug zu machen und sind für die Kaffeepause einfach zu spät dran. Kuchen ist wirklich alle. Bevor auch nur ein Anflug von schlechter Laune aufkommt, wird einfach Kochkäsbrot bestellt und dazu Kaffee oder heiße Schokolade. Geht auch ganz wunderbar und dann haben wir wenigstens einen Grund um nochmal wiederzukommen.